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Niemand kennt mehr süße Details über den ZuckerBäckerball als der erfahrene Ball-Organisator Dr. Kurt Schebesta. Hier gibt er einen kleinen Einblick ins Ballbüro.

Der kommende 113. ZuckerBäckerball wird zum sechsten Mal in Folge vom Ballbüro von Dr. Kurt Schebesta orchestriert. Im täglichen Berufsleben vertritt der Wiener Landesinnungsgeschäftsführer des Lebensmittelgewerbes als Standesvertreter die Interessen der Wiener Bäcker, Konditoren, Fleischer und Nahrungsmittelerzeuger – in allen möglichen kreativen Ausformungen von der Rechtsberatungsstelle bis zum Eventmanagement.

Als ‚Eventagentur‘ organisieren wir Aktivitäten verschiedenster Größen, seien es Ferienspiele für Schüler, der sechswöchige Adventzauber unseren Konditoren im Wiener Rathaus oder ein Oktoberfest für unsere Mitgliedsbetriebe. Der ZuckerBäckerball ist aber das größte und bedeutendste Event unseres Büros. Und er macht allen MitarbeiterInnen beim Organisieren wirklich viel Spaß.
— erzählt Schebesta, der seit 26 Jahren Bälle organisiert

Seine Erfahrung mit Bällen geht viele Jahre zurück. Einst eröffnete er mit Leidenschaft Bälle. Aber es war der Bäckerball, den Schebesta 1987 übernahm, der ihn in die Organisationsschiene für Bälle führte. In der Innung des Lebensmittelgewerbes sind inzwischen Bäcker, Fleischer und Zuckerbäcker vereint – der ZuckerBäckerball repräsentiert nun alle drei schmackhaften Produzenten.

In den letzten sechs Jahren haben wir den Ball eigentlich völlig verändert. Wir haben den Veranstaltungsraum geändert, sind 2011 vom Austria Center in die Hofburg gesiedelt. Ein Meilenstein, wieder in ein traditionelles Ballambiente zurückzukommen. Ursprünglich war der Ball in den Sophiensälen beheimatet, inzwischen schätzen wir die prunkvolle Hofburg als Location.

Aber auch die Umstellung auf Online-Ticketverkauf hat den Rummel im Ballbüro verringert, was die Mitarbeiter begrüßen.

Früher, als der Ballkartenverkauf ausschließlich in der Geschäftsstelle stattfand, mussten alle Ballgäste herkommen. Das war zwar nett, aber phasenweise herrschte großer Andrang und die Leute mussten warten. Dies ist nun unproblematischer, denn inzwischen werden ungefähr 60% der Tickets online über die Webseite des ZuckerBäckerballs gekauft. Auch ist es interessant zu sehen, dass viele Kartenkäufe auch tatsächlich in den Nachtstunden passieren, die Tickets also zwischen 22 Uhr und 2 Uhr früh gekauft werden.

Schebesta und das Ballbüro sind jedoch auch der festen Überzeugung, dass der Ball nicht zu sehr modernisiert werden darf, und legen großen Wert darauf, das Klassische in eleganter Form zu bewahren.

Die Wiener Balltradition ist ja auch ein Weltkulturerbe. Bei einem klassischen Ball erwartet man sich bestimmte Eckpunkte . Die Gäste gehen in erster Linie dorthin, um zu tanzen, sich zu unterhalten, zu feiern und etwas zu erleben. Diesen Weg werden wir nicht verlassen, um zwanghaft noch irgendwelche Shows dranzuhängen. Interessanterweise kommen immer mehr Menschen aus dem Ausland, und das vor allem deshalb, weil sie genau das Klassische haben wollen, welches sie zu Hause nicht haben. Weil es dort solche Bälle in dieser Form eben nicht gibt.

Der Dresscode des klassischen Balls sei dabei den ausländischen Gästen gar nicht immer bewusst. Erst in letzter Sekunde merken viele, dass die Damen am ZuckerBäckerball ein bodenlanges Abendkleid und die Herren einen Smoking tragen.

Damals war dieser ein kleiner Ball im Marriott. Und dann hat sich ein deutscher Herr im Nachhinein bei mir beschwert, dass keine Girlanden und Konfetti auf dem Tisch waren. Aber das ist bei einem Ball bei uns eben nicht so üblich.
— Schmunzelnd erinnert sich Schebesta an einen vergangenen Bäckerball zurück.

Die Ballgäste werden neben der edlen Unterhaltung auch mit Leckereien gelockt. An jeder Ecke der Räumlichkeiten gibt es schmackhafte Kunstwerke zu sehen, zu gewinnen und zu verkosten. Schebesta weiß, daß er damit fast alle Gäste verführen kann.

Ich kenne kaum jemanden, der völlig abstinent gegenüber Naschen und Süßigkeiten ist. Die Tradition der Wiener Mehlspeisenkultur und damit auch die der Konditoren ist sehr stark mit dem Leben des Österreichers verbunden. Wir entspannen einfach sehr gerne bei Kaffee und Mehlspeise. Das gehört eben einfach dazu. Das ist ein Stück österreichischen Lebensstils. Und das verkörpert auch der ZuckerBäckerball.

Die traditionell vielen Programmhighlights wie der spektakuläre und heuer in völlig neuem Gewand präsentierte Zuckerbäcker Award inklusive der erstmaligen Kür des „Vienna Cakemaster 2014“, der Luftballonregen mit vielen süßen Preisen, die Tombola mit ihren 3.000 Tortengewinnen, die beliebte Schaubackstube, der Heurige und noch mehr halten das Ballbüro in Schwung.

Bis zur Ballnacht am 16. Jänner 2014 werden in der Innung für Lebensmittelgewerbe noch einige Male in Sonderschichten die Ärmel hochgekrempelt werden. Aber wie immer - mit einem zuckersüßen Lächeln.